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Ornithologie der nördlichen Ostlande

Das Krakelhühnchen

Eine sehr seltene Unterart des überall in Morray vorkommenden Sumpfhuhnes. Seinen Namen verdankt dieser graublaue Wasserbewohner der Eigenart, in Gefahrensituationen nicht das Weite zu suchen, sondern in ein lautstarkes Gezeter auszubrechen, wohl um die Ungerechtigkeit seines Schicksals zu beklagen. Das tranige Fleisch des Krakelhühnchens macht es zu einer recht wertlosen Jagdbeute, man kann allerdings immer wieder beobachten, wie gelangweilte Sumpfbewohner mit einer geschliffenen Axt oder ähnlichen Gerätschaften in die Nähe von Krakelhühnchennestern gehen, nur um diese Wesen zu Tode zu erschrecken und sich am deprimierten Krakeelen der Hühnchen zu weiden. Da diese Unsitte oft dazu führt, daß das Tier sich vor Verzweiflung selbst umbringt, zählt man heute nur noch wenige Brutpaare, die zumeist an besonders abgelegenen Stellen nisten.

Der Rübenschwan

Dieser gefürchtete Ernteschädling breitet sich an den Küsten des Nordmeeres leider mehr und mehr aus. Zuweilen kann man ganze Scharen von Rübenschwänen beobachten, wie sie auf den Feldern der Bauern Steckrüben ausgraben oder ganze Kohlköpfe in ihren Klauen davon tragen. Ihr weißes Gefieder und der anmutige Körperbau täuschen oft über ihre Gefräßigkeit und Arglist hinweg. So mancher Bauer ist wegen der Rübenschwäne schon dazu übergegangen, Zehadlerküken zu zähmen und diesen natürlichen Feind der Rübenschwäne später zum Schutz der Rübenfelder einzusetzen. Der Rübenschwan legt große, graubraune Eier.

Der Bubo

Der Bubo kommt in verschiedenen Unterarten in den Waldregionen Mehirs und Bandorkovs vor. Man unterscheidet den Zwergbubo, den Waldbubo, den Delikatessbubo, der auch Guter Bubo genannt wird und den Gemeinen Bubo (volkstml. auch Hundsgemeiner Bubo). Äußerlich kann man die Bubos (mit Ausnahme des Zwergbubos) nicht voneinander unterscheiden, jedoch gibt die unterschiedliche Eierfärbung über die Unterart Auskunft. Der Waldbubo legt grüne, der Gute Bubo blaue Eier. Der Gemeine Bubo, im Gegensatz zu seinen friedlichen Artgenossen Fleischfresser, legt seine roten Eier immer in besonders gefährlichen Gebieten ab, z.B. in der Nähe von Raubtierhöhlen, Fallgruben oder Schlangennestern, da er sich später vom Aas der Eierräuber ernährt. Aus diesem Grunde sind Bubos, die meisten, wie wir wissen, völlig zu Unrecht, als Pechbringer verschrien. Die Eier des seltenen Zwergbubos (gleichfalls rot und in gleicher Größe) führen oft zu fatalen Verwechslungen, da Buboeier von den Einheimischen als Delikatesse gesammelt werden.

Der Zehadler

Der Zehadler oder auch Zehenadler heißt so, wegen der ausgeprägten Greifzehen, mit denen er sich verkehrt herum an seine Schlafbäume hängt. Junge Zehadler gelten als gelehrsam, so daß sie häufig gefangen und gezähmt werden. Der Zehadler ernährt sich hauptsächlich von anderen Vögeln. Häufigste Todesursache für Zehadler ist das Herabstürzen von den Schlafbäumen. Obwohl Zehadler oft als Hundefutter dienen, kann Zehadlerhaschee eine minderwertige Ergänzung für die einfache Tafel sein.

Der Singfriedel

Der kleine, schwarze mit einer blauen Haube versehene Singfriedel ist überall im nördlichen Bainstorm anzutreffen. Seine Lebenslust und fröhliche Heiterkeit trotz widriger Lebensumstände und rauher klimatischer Gegebenheiten sind geradezu sprichwörtlich. Im Frühjahr zieht er 3 bis 5 Junge in seinen am Boden gelegenen Nestern auf. Er ernährt sich von Grassamen und Blauläusen. Bei den MacAffrey darf Singfriedelsuppe zu keinem Festmahle fehlen. Als besonders lecker gilt die Zubereitung mit Knoblauch, Pferdeblut und Pfefferminz.

Die Possel

Dieses possierliche Vögelein in seinem schwarz und gelb gemusterten Federkleidchen ist ein sehr seltener Gast an den nördlichen Küsten. Die Eigenart der Possel, ohne Unterlaß die lächerlichsten Possen zu reißen, Purzelbäume zu schlagen und Geräusche zu imitieren, macht sie zu einem beliebten Haustier. Leider vermehrt sie sich in Gefangenschaft nicht und neigt dort öfter zu depressivem Verhalten oder Geisteskrankheit. Gerüchte, die besagen, daß Possel ihre Besitzer durch das nächtliche Einflüstern von Todesdrohungen in den Wahnsinn getrieben haben sollen, kann man getrost in das Reich der Sagen und Mythen verweisen. Posselfleisch ist leider völlig ungenießbar. Die Possel legt im Sommer ein einzelnes gelbes Ei. Nach dem Schlüpfen behalten die Posselküken noch einige Zeit einen Teil der Eierschale als eine Art Helm auf dem Kopfe.

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