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Die Schüler des Meisters
[geschrieben im Jahre der Herrin 742 alte Zeit, Bruder Karim]
Der große Kond, Meister Kond, der strahlendste Prophet unter den Propheten Raanas, hatte das Volk gerettet und auf den rechten Pfad geführt. Nun war er zufrieden mit seinen Taten und dem Erreichten.
O hüte Dich schwacher Geist vor den Gefahren der Selbstzufriedenheit. Niemals lasse nach in Deinem Streben nach Gerechtigkeit, auf das die Flamme Raanas hell und stark in Dir lodere.
So kam die Zeit, in der Kond dem Ende nah war. Er spürte, das er seine Aufgabe erfüllt hatte und die Göttin ihn bald an ihre Seite holen würde. Eine letzte, die schwerste, Aufgabe lag nun noch vor ihm. Kond beschritt den Pfad Jargs, den Weg des Meisters. Er begann seine Suche nach sieben Schülern. Junge Geister, rein im Glauben und frei jeglicher Dunkelheit. Dies sollten die neuen Propheten sein und das Wort Raanas verkünden.
O nimm Dich in Acht Argloser, vor den Zungen finsterer Kreaturen. Verlockend seien die Worte und klug mögen sie scheinen, aber Chaos und Kälte sind ihre wahre Natur, Tod und Verderben werden sie beinhalten und Deinen Glauben erschüttern.
Der Erste war Imael, Hüter der Gerechtigkeit. Stark im Glauben und weise in seinem Denken.
Sei uns das Licht in der Dunkelheit, führe uns, auf das wir gerecht und klug urteilen und nicht das Schwert gegen den Bruder erheben. Gerecht sollst du sein wie Raana. Vernichte alles Übel und teile Dein Selbst unter den Schwachen.
Den Zweiten nannte man Oraan, Verkünder des Lichts. Strahlend, sonnengleich schien die Herrlichkeit Raanas durch ihn auf alles herab.
Licht sollst Du sähen dort wo Dunkelheit ist und Licht sollst Du erhalten von Deinen Freunden. Treibe die Finsternis aus den Herzen und Köpfen aller Kreaturen, auf das Frieden herrscht für alle Zeiten und aller Orten. Leuchten soll Dein Glauben und wie ein Schwert soll er das Chaos zerschneiden und Dir den rechten Weg weisen. Aber kommst Du ab vom Pfad des Lichts, soll Mut und Stärke Dich führen, auf das Gerechtigkeit walte und die Macht Raanas verkündet werde.
Der Dritte hieß Lordag. Mut war seine Stärke und stark war sein Mut. Tapfer und unverzagt hatte er in den wilden Landen gegen die Diener der Finsternis gekämpft. Er schien die Kraft Rakans zu haben und kein Mensch und kein Monster war ihm gewachsen.
Mögen Stärke und Kraft Deinen Arm lenken und möge die Herrlichkeit Raanas Deine Waffe schärfen, um alles Übel zu vertreiben. Stark kann die Finsternis sein, aber Mut ist die Tugend des Lichts. Zerstöre das Chaos und erschaffe die Ordnung.
Der Vierte war Baldaarek. Weisheit war seine Macht.
Wissen ist oft das Schwert des Klugen, scharf und strak können Worte sein, um die Finsternis zu vernichten. Die Lüge sollst Du aufdecken und die Dummheit vertreiben, auf das Niemand den Verlockungen der Dunkelheit anheimfällt. Weise in Deinem Handeln und gerecht in Deinen Entscheidungen. Mit Bedacht wähle Deine Schritte, denn schmal und unwegsam ist der Pfad des Lichts. Aber nur dieser steinige mit Dornen des Chaos überzogene Weg, führt Dich zum Ziel. Niemals sollst Du Dich verführen lassen von falschen Wissen und den Versprechungen des Bösen.
Der Fünfte hieß Angrach. Er hatte den festen Glauben des Meisters, unerschütterlich und frei allen Zweifeln.
Du sollst keine Zweifel hegen ob der Entscheidungen Raanas. Prüfungen erfülle ohne Bedenken, denn hart sind die Aufgaben der Göttin aber groß ist der Lohn. Sie führen Dich zur Erlösung. Für alle Zeiten sei stark und widerstehe allen Verlockungen Andere, denn falsch ist die Zunge und ungerecht deren Taten. Der Glaube zeige Dir die Herrlichkeit Raanas und möge Deine Taten lenken. Schwach und wankelmütig ist der Glaube bei den Dienern der Finsternis. Zerschneide das Band der Falschheit und stärke das Seil der Gerechtigkeit.
Den Sechsten nannte man X’tarnel. Die Flamme Raanas und das Feuer der Gerechtigkeit loderten in ihm.
Vernichten sollst Du alle Kreaturen der Finsternis. Zerstöre ihren Geist und verbrenne ihren Körper, auf das sie für alle Zeiten aus der Welt getilgt sind. Die Flammen reinigen das Licht vom Dunkel. Hell leuchten sie den Schwachen und kraftvoll dienen sie den Starken. Ordnung wird durch die göttliche Flamme verbreitet und Chaos vernichtet. Keine Kreatur kann sich der Vernichtung entziehen und entgültig wird er sein, der Sieg Raanas und die Herrlichkeit unsere Beschützerin.
(...folgende Passage fehlt in vielen Büchern...)
Der Siebente, Furgol mit Namen, fiel den Verlockungen der Finsternis zum Opfer. Schwach war der Meister als er ihn fand und stark war die Dunkelheit in Furgol. Verrat, Lügen und Tod sind seine Diener und groß seine Macht. Großes Unheil verbreitete er. Raana selbst hat uns erlöst und ihn verdammt bis in alle Ewigkeiten. Niemals sollst Du seinen Namen an einem heiligen Ort aussprechen. Seine Taten seine Dir eine Warnung vor dem Zorn der Göttin. Strebe nach Tugend und wahren Glauben, auf das die Herrlichkeit Raanas Dein Leben erfülle.