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Das Lied der Schatten
[unbekannter Autor, Elfenlegende?]
Höret das Lied der Schatten
Von Ruhm und Heldentaten
Lainydara ward verdunkelt
Ein feindlich Heer
Kam aus den Bergen
Wo des Eises Atem ewig liegt
König Tinallam, Sohn des Fenaliel
Geboren unter der Sterne Glanz
Stand verlassen, von seinem eignem Blut
Den Goine Kum erwählt
Um finstre Speere zu brechen
Alsbald brannten die Eichen
Und arg bedrängt waren des Königs Mannen
Wie Dunkelheit umfing die kleine Schar
Kam wie der leuchtende Strahl der Sonne
Inalam, des Tinallams einzig Kind
Mit ihm schritt Kond
Das Licht Rakans
Als dann der Tag erlosch
Und keine Sonne prächtig strahlte
Kam Rinas Handoriel
Bote der alten Magie
Gab Stärke und Mut
In verzweifelter Stunde
Doch der König hatte verlorn
Den Glauben an seine Wurzeln
Kurz war die Zeit des Tanzes
Rauch erstickte des Hoffnungs Atem
Der Wille war mächtig
Der immer Böses will
Zerstört der schöne Berg
Viele Kinder des Waldes lagen da
Für immer verstummt
Weisheit in den Worten des Königs
Zu fahren in die alte Heimat
Sein Volk aus der Sonne zu führen
Ward sein Begehr
Aber andren Rat
Gab der erleuchtete Kond
Den Spuren seines Ahnen
Sollte er folgen
Den Wald und die alte Zauberkraft rufen
Das Lied des Helden Bellaniel
Um zu versiegeln der Welten Tor
Doch Lachen hallte durch Lainydara
Einen Narren schalt der König den Gelehrten
Nur Inalam, Prinz der Elben
War bereit zu singen
Aber falsch war seine erste Wahl
Zu jung die Kinder des Waldes
Konnten sein Flehen nicht erhören
Aus Norden erklang ein Lied
Sang von Zerstörung und Verderben
Die letzte Hoffnung schwand
Hatte niemand Bellaniel vernommen?
Sodann eine Dryade
Den Schutz der Ulmen verließ
Deenaria geheißen
Sprach mit dem Prinzen
Gab Erkenntnis dem Menschen
Singen sollte Inalam
Ein weiteres mal
Doch an einem andern Ort
Dem Uyltrith Hain
Alte Eichen
Starke Bäume
Harte Rinde
Zauberkraft vergessner Zeitalter
Sie hörten die Worte
Und was seit vielen Jahrhunderten nicht geschah
wurde Wirklichkeit
Wurzeln verließen das Erdreich
Die Schatten der Blätter
Bedeckten die Feinde der Elben
Zeit ward gegeben
Zu wirken den Zauber
Alle Elemente zu binden
Und versiegeln der Welten Tor
Doch auch in aller Freude
Ist ein Funken Leid
Der alte König fiel
Erschlagen vom dunklen Fanor
Bevor die Klinge des Prinzen
Seinen Vater rächte